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Die Vollendung - eine Vision wird Wirklichkeit

Am 21. März 2011 kann man noch durch die Bäume "hindurchgucken". Während sich über dem stadteinwärts fahrenden Tw 806 die Schlossspitze erhebt, kann man hinter der vor dem eingleisigen Abschnitt wartenden "Traktion" das Planetarium erblicken. Dieser kurze Blick zurück zeigt die Vorbereitungen für die Komplettierung des nördlichen Widerlagers (Achse 10).

Während sich die Stahlträger beidseitig auf die so genannten Rahmenecken der Schrägstiele abstützen, liegen die Stahlbetonträger der Randfelder am Brückenende jeweils auf einem speziellen Lager auf. Die oberen Lagerteile werden mittels Kopfbolzendübel formschlüssig mit den Stahlbetonträgern verbunden. Die folgenden Bilder zeigen Details des östlichen Lagers auf dem nördlichen Widerlager. Zum Zeitpunkt des Aufsetzens der Stahlträger waren diese Lager bereits mit Schalungen umhaust.

 

Am 28. April wurden jeweils im Anschlussbereich der Schrägstiele die Fertigteile an den Seiten sowie zwischen den Stahlträgern aufgelegt. Dies war erforderlich, da die Bewehrung aus den Schrägstielen sich bis in diesen Bereich erstreckt.

 

 

 

An der Unterseite der Brücke zeigte sich dieses Bild.

 

  Am 29. April sind die Hilfsgerüste zur Aufnahme der Schalungen für die Stahlbetonträger des Randfeldes zwischen dem Schrägstiel in Achse 20 und dem Widerlager in Achse 10 fast fertig gestellt.  

 

 

 

 

 

 

 

Wenig später, am 9. Mai, sind auch die Traggerüste für das südliche Randfeld fertig.

Blick vom südlichen Widerlager auf die Traggerüste und den westlichen Stahlträger.

 

 

 

 

Inzwischen "wächst" die Bewehrung aus den Schrägstielen.

 

Achse 20,  17. Mai 2011

 

 

 

Gleicher Ort: Betonage des Schrägstiels Achse 20 am 26. Mai 2011.

 

 

   

 

 

Nach der Vervollständigung der Bewehrung ...

   

 

 

 

 

 

... werden am 12. Juli 2011 die Rahmenecken betoniert.

 

 

 

 

 

 

Die Rahmenecken (hier Achse 20) bilden den oberen Abschluss der Schrägstiele und verbinden die Stahlträger im mittleren Brückenbereich mit den Betonträgern der Seitenbereiche.

Auf der fertig betonierten Fläche sind deutlich die Innenneigung mit Entwässerungsanschluss sowie die Bewehrung für die künftige Aufnahme des Fahrleitungsmastes zu erkennen.

 

 

 

 

 

  Nachdem das System Schrägstiele - Stahlträger "steht", werden dann am 19. Juli die fehlenden Fertigteile aufgelegt.

 

 

 

 

Noch zeigt sich die Bewehrung der Fertigteile übersichtlich. Deutlich zu erkennen die seitliche Verzahnung zu den Stahlträgern. Wenige Stunden später wird jedoch auch hier sehr viel mehr Stahl zu sehen sein.

 

 

  Am 29. Juli "verschwindet" auch dieser Stahl im Beton:

 

 

Nachdem die Brücke zwischen den Achsen 20 und 30 im Bereich über der Straße "fertig" ist (noch fehlen die Kappen am Rand einschließlich Brückengeländer und der Schotterfang), können am 16. August 2011 die Traggerüste zurückgebaut werden:

 

 

 

 

 

Zwei Monate später, am 18. Oktober 2011, wurden die Schalrüstungen zwischen Achse 20 und 30 entfernt: Die Brücke ist über der Crivitzer Chaussee fast fertig. Das Brückengeländer zeigt sich bereits vollständig.

Nun sind noch der Schotterfang fertig zu stellen, ...

 

... die Unterschottermatten aufzulegen und die Widerlager zu verfüllen. Am 9. November ist das alles bereits geschehen.

Auch wenn inzwischen der Herbst Einzug gehalten hat: Dem Umschwenken der Straßenbahntrasse am 18. November steht nichts mehr im Weg.

Auf dem Bild leider nicht so gut zu erkennen: Wagen 830 macht deutlich, dass Elektromobilität keine Erfindung der Neuzeit darstellt, sondern in Schwerin schon seit über 100 Jahren - seit 1908 - gelebte Praxis ist. Auch sind alle plötzlich so hochgepuschten Elektro-Autos (von denen es vor über 20 Jahren bereits serienreife Modelle gab) noch Jahrhunderte weit vom Wirkungsgrad der Straßenbahn entfernt.

 

 

    Dann war es so weit: Am Wochenende vom 18. bis in die Nacht zum 21. November 2011 wurde die neue Brücke eingebunden.

Auf dem Bild ist deutlich zu erkennen, dass das linke (westliche) Gleis bereits gestopft worden ist, so dass die Fahrleitungsarbeiten erfolgen können (19.11.2011).

 

 

In den frühen Morgenstunden des 21. November, einem Montag, erfolgten um zwei Uhr die Probefahrten - erwartungsgemäß ohne Probleme. So konnte der Straßenbahnbetrieb über die neue Brücke planmäßig anlaufen.    

 

    Anschließend erfolgten die Arbeiten zum Rückbau der Behelfsumfahrung. Am 6. Dezember wurden die Behelfsbrücken ausgehoben und abtransportiert. Die Größe des hierfür erforderlichen Kranes lässt sich nur erahnen - der große Ausleger ließ sich einfach nicht auf das Bild bannen.

 

    Nach Ausheben der Behelfsbrückenträger wurden auch die mit großem Aufwand zwischen Straßen- und Straßenbahnbrücke errichteten Verbaukästen umgehend zurückgebaut.  

 

Mit diesem Bild, auf dem die neue Brücke in fast ganzer Schönheit kurz vor dem Abschluss der "Restarbeiten" zu sehen ist, möchten wir die Dokumentation über den Ersatzneubau der Straßenbahnbrücke über die Crivitzer Chaussee in Schwerin beenden.

 

 

Vielleicht konnten wir dem einen oder anderen Modellbauer ein paar Anregungen für ein interessantes Motiv aufzeigen - uns sollte es freuen.

 

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