zum Inhaltsverzeichnis

 

Die neue Brücke - erste Arbeiten in 10 m Tiefe

Entgegen dem Vorgängerbauwerk entsteht die neue Straßenbahnbrücke über die Crivitzer Chaussee nicht als Spannbeton-, sonder als Stahlverbundbrücke. Praktisch kommt nunmehr in den Betonträgern keine vorgespannte, sondern eine schlaffe Bewehrung zum Einsatz. Dadurch sind jedoch keine großen Spannweiten möglich. Um diesen Nachteil auszugleichen, wird die Überführung über die Crivitzer Chaussee durch Stahlträger in Form von luftdichten Kästen realisiert. In den "Randbereichen" kommen Betonträger zum Einsatz, welche gegenüber der früheren Konstruktion noch einmal zusätzlich abgestützt werden. Ebenso anders als zuvor erhält praktisch jedes Gleis eine eigenständige Trägergruppe. An diese Träger werden vorgefertigte Fertigteile ähnlich der Filigrandecken im Häuserbau angelegt und danach alles von oben mit Beton vergossen.

Analog der Vorgängerbrücke ist die neue Brücke 114,50 m lang und wird durch die Widerlager Achse 10 und Achse 40 aufgenommen. Zur Mitte hin wird sie durch Schrägstiele in Achse 20 (nördlich) und Achse 30 (südlich) abgestützt.

Bevor jedoch die neue Brücke Gestalt annimmt, müssen die Bauarbeiter auch erst einmal in einer Tiefe von bis zu 10 Metern tätig werden:

 

 

Am 24. November 2010 ist bereits das Fundament des nördlichen Widerlagers (Achse 10) bewehrt. Oberhalb der Fundamentbewehrung kann man auch bereits die Form des eigentlichen Widerlagers erkennen.  

 

  Einen Tag später ist das Fundament betoniert.

Im Vordergrund rechts sind die Spundwände für die Herstellung des nördlichen Schrägstieles (Achse 20) und deren Aussteifungen erkennbar.

 

Weitere acht Tage später, am 3. Dezember 2010, wird die Verschalung des nördliche Widerlagers vorbereitet.  

 

 

Nach Fertigstellung der Verschalung ...

 

... wird bereits am 15. Dezember 2010 das nördliche Widerlager (Achse 10) betoniert. Da es sich um "Massebeton" handelt, der während der Abbindephase Wärme entwickelt, sind die winterlichen Witterungsverhältnisse kein Problem.  

 

  Während es in Schwerin kurzzeitig auf Grund des unüblichen eingleisigen Behelfsbetriebes zu sekundenweisen Behinderungen kommt, wird eine Woche später in über einem Dutzend Straßenbahnbetrieben der Verkehr wegen des "bis-chen" Schnees völlig eingestellt...

 

Ebenfalls am 15. Dezember 2010 wird die Bewehrung für den Stiel Achse 20 gefertigt. Diese Arbeiten in bis zu acht Metern Tiefe bedingen nicht nur eine weitere Abstützung der Spundwände, sondern auch eine Grundwasserabsenkung in der Baugrube.  

 

  Am gleichen Tag erfolgt der Aufbau des südlichen Baukranes, der die Materialversorgung für die Achsen 30 und 40 realisieren wird. Anschließend beginnt auch für die fleißigen Löwen vom Bau die lang ersehnte Weihnachtspause...

 

Unmittelbar nach dem Jahreswechsel 2010 / 2011 wird an der für Schweriner Verhältnisse großen Baustelle "Straßenbahnbrücke Crivitzer Chaussee" fleißig weiter gearbeitet. Bereits am 24. Januar 2011 ist die Fundamentbewehrung für den Stiel Achse 30 fertig gestellt. Die Sohle dieses Fundament befindet sich in einer Tiefe von 10 Metern. Sehr deutlich sind auch hier die Lanzen und Schlauchleitungen für die Grundwasserabsenkung erkennbar.  

 

    Hier noch einmal das in Achse 30 für die Grundwasserabsenkung erforderliche Pumpaggregat.

 

 

Am 24. Januar 2011 "offenbart" sich das nördliche Widerlager (Achse 10) bereits ausgeschalt, während nach der Betonage des Fundaments die Schalung für den Lotstiel Achse 20 erfolgt.

 

 

 

  Das nördliche Widerlager (Achse 10) noch einmal von der anderen Seite...    

 

  Gleichzeitig erfolgen die Herstellung des südlichen Widerlagers (Achse 40)...

 

... und der Bewehrung für den südlichen  Lotstiels (Achse 30).    

 

Seitenwechsel. Eine weitere Woche später, am 31. Januar 2011, ist an Hand der Bewehrung im Bereich des nördlichen Schrägstiels (Achse 20) bereits dessen spätere Form erkennbar.  
 
  Am 17. Februar 2011 wird bereits das südliche Widerlager zur Hinterfüllung vorbereitet.    

 

Nun beginnt der zweite Bauabschnitt:

 

 

    Der Spundwandkasten mit dem Fundament des nördlichen Lotstiels (Achse 20) ist bereits verfüllt. Hier werden gerade die oberen Aussteifungen entfernt. Als nächster Arbeitsschritt ist bereits die Montage der Hohlkastenträger vorgesehen, um danach die Verbindung in Form der Schrägstiele herzustellen.

Links im Bereich des Lotstieles sind auch die späteren Anschlusspunkte der Stützen erkennbar.

 

 

  Bereits ausgeschalt ist auch der südliche Lotstiel in Achse 30. Ebenfalls entfernt ist auch bereits die untere Aussteifung, die wenige Tage zuvor noch die Arbeitsebene der Grundwasserpumpe bildete. Auch dieses Fundament wird gerade verfüllt.    

 

    Zur Aufnahme der Hohlkastenträger, der Abstützung der Betonfertigteile und zur Herstellung der Randfelder ist nunmehr die Montage von Traggerüsten erforderlich. Diese Traggerüste stützen sich auf Betonfertigteilen ab, die mittels der hier gezeigten Schalung vor Ort hergestellt werden.  

 

zum Inhaltsverzeichnis
nach oben
nächstes Kapitel: Die "stählernen Igel" aus Niesky - zwei Träger für die neue Brücke
vorheriges Kapitel: Der Abbruch - ...