Die Schweriner Straßenbahn auf alten Ansichtskarten

 

Besonders in den Anfangsjahren der Straßenbahn waren diese stets ein willkommenes Motiv für Fotografen. Durch die freundliche Unterstützung der Herren Holger Rex und Harald Pickut ist es möglich, Sie anhand alter Ansichtskarten zu einer Reise in die Vergangenheit der Schweriner Straßenbahn einzuladen. Erleben Sie den Reiz einzigartiger, nicht wiederholbarer Motive . . .

 

 

Eine der bekanntesten Ansichten auf Karten stellt das Foto von der Eröffnung der elektrischen Straßenbahn dar, aufgenommen am 1. Dezember 1908 vor "Stern´s Hotel" am Pfaffenteich.

 

Sehr beliebt waren Motive vor dem Schloß, dem Museum und dem Theater mit Straßenbahnen, als diese dort noch fuhren:

 

  Das Wahrzeichen Schwerins ist das Schloß, bis 1919 Sitz des Großherzogtums von Mecklenburg - Schwerin. Das Schloß wurde hier von der Museumstreppe aus abgebildet.

Auf dem linken Bild Tw 2.

Rechts Tw 14 (18.05.1921).

 

 

 

 

 

Nördlich des Alten Garten befindet sich das Museum, dem sich westlich das Hoftheater, heutiges Mecklenburgisches Staatstheater, anschließt. Auf dem rechten Bild Tw 21.

 

Dem Bildaufdruck nach ist hier das Hoftheater und das Museum abgelichtet. Während vor dem Hoftheater ein Triebwagen auf seine Abfahrt wartet, ist vom Museum jedoch nur die Treppenanlage zu erkennen.

 

 

 

Hier ist das Museum deutlicher zu erkennen.

Links im Vordergrund Triebwagen 2. Dieser wurde 1917 zur Festungsstadt  Spandau bei Berlin abgegeben.

 

  Abschließend noch einmal ein Blick auf das Hoftheater.

Links ist Tw 6 zu sehen, rechts ist Tw 22 etwa um 1913 abgelichtet worden.

 

 

 

Der zentrale Verkehrsknoten war und ist der Marienplatz. Neben Fußgängern und Radfahrern bestimmen hier Straßenbahnen und Omnibusse das Bild. Doch das ist nicht neu. Interessant ist es, zu beobachten, wie sich das Antlitz des Platzes auch vor Jahrzehnten ständig änderte:

 

 

Diese Ansichtskarte wurde am 21. August 1909 versandt.

 

 

    Bereits kurze Zeit später war ein markantes Gebäude neu entstanden. Die Ansichtskarte (19.07.1915) war bereits coloriert!

Die Tw 16, 20, ? und 3 (v.l.n.r.) treffen sich auf dem Marienplatz.

 

  Einige Jahre später hat der Marienplatz wieder sein Angesicht und für wenige Jahre leider auch seinen Namen geändert. Rechts im Bild ist anhand der Gleisführung zu erkennen, wie Ansichtskarten retuschiert wurden.  

 

  Mit dem Anstieg des Omnibus-Verkehrs entstand unweit des Marienplatzes der Bus-Bahnhof, hier in einer Aufnahme von 1960. Zu erkennen sind zwei H6-Busse und im Vordergrund der Ikarus 66-Bus Nr. 125. Während letzterer bereits für die Fahrt nach Gartenstadt - Krebsförden ausgeschildert ist, wird der mittlere Bus nach Pingelshagen fahren.    

 

 

  Wieder zurück zur Straßenbahn. In der Kaiser Wilhelm-Straße [Mecklenburgstraße] passiert gerade ein Triebwagen die Kurve zur Helenenstraße.

 

Ein Stück weiter nordwärts ist gerade ein qualmendes und stinkendes Gefährt, also keine Straßenbahn, vor dem Postgebäude unterwegs.  

 

  An gleicher Stelle nunmehr eine Straßenbahn. Auf der am 30.12.1908 (!) versandten Postkarte ist der Tw 2 zu erkennen. Das Datum ist insofern interessant, als dass die elektrische Straßenbahn erst am 1. Dezember 1908 ihren Betrieb aufnahm.

An wiederum fast gleicher Stelle, jedoch in entgegengesetzter Blickrichtung, rechts der Tw 20 (25.06.1915).

 

 

 

    Die zuvor gesehene Einmündung der Kaiser Wilhelmstrasse [Mecklenburgstraße] in die Friedrichstraße (links) und Arsenalstraße (rechts) schließt sich südlich an den Pfaffenteich an. Diese Aufnahme mit einem Tw in der Arsenalstraße ist vor dem Bau der Terrasse 1925 entstanden.  

 

  Ein Tw biegt von der Kaiser Wilhelmstrasse kommend in die Arsenalstrasse ein. Während links die Originalaufnahme aus den ersten Betriebstagen zu sehen ist, wurde gleiches Motiv rechts bereits coloriert. Und selbst der Baum ist inzwischen belaubt . . .  

 

 

Die gleiche Stelle etwas aus der Nähe betrachtet (20.10.1909).

 

 

 

 

Blick aus der Friedrichstrasse zur Arsenalstrasse. Diese Aufnahme zeigt bereits die 1925 neu gestaltete Promenade mit Terrasse am Südufer des Pfaffenteiches. Im Hintergrund ein Tw der Linie 1.

 

 

  Noch einmal abschließend das Südufer des Pfaffenteiches mit den neu gestalteten Anlagen mit Blick von der Arsenalstrasse zur Friedrichstrasse.  

 

 

Nachdem ein Straßenbahntriebwagen die Steigung der Arsenalstrasse erklommen hatte, wird nach wenigen hundert Metern der Bahnhof erreicht:

 

    Zwei sehr ähnliche, fast zeitgleich aufgenommene, jedoch unterschiedliche Ansichten. Beide Ansichtskarten wurden im Jahr 1918 versandt. Links im Bild Tw 9.    

 

  Im Jahr 1939 erkennen wir einen Tw der Reihe 26-30 (Baujahr 1926) auf der Fahrt in die Innenstadt. Der Brunnen der Schiffbrüchigen hat bereits seinen Platz vom Markt zum Bahnhof gewechselt. Rechts ein interessantes Gefährt: Wurde es für Stadtrundfahrten oder als "Großraumtaxi" genutzt?  

 

    Sofern die Straßenbahn aus der Arsenanalstrasse kommend nicht nach rechts Richtung Bahnhof abgebogen ist, wird sie über die Kleine und Grosse Paulsstrasse [Franz-Mehring-Straße] den Moltkeplatz [Platz der Freiheit] erreichen und in die Friedrich-Franz-Strasse einbiegen, so wie hier Tw 16.  

 

 

Hinweis:
Bei Datumsangaben in Klammern, z.B. (21.08.1909), handelt es sich um das jeweilige Datum des Poststempels. Die Ortsangaben sind original von den Ansichtskarten übernommen. Sofern diese von den heutigen Bezeichnungen abweichen, werden letztere in eckigen Klammern dargestellt, z.B. [Platz der Jugend].